
Holzen. In den nächsten drei Jahren, vielleicht sogar auch noch zwei Jahre länger, wird Annika Möller Quartiersmanagerin für Holzen sein. Am Montag verriet die 25-Jährige bei der Präsentation des Quartierprojektes „Unser Zuhause im Quartier – Gemeinsam für mehr Lebensqualität in Holzen“ so viele Ideen, dass man schon jetzt fürchten muss, dass selbst fünf Jahre viel zu wenig sind, um alles zu erreichen. Soll heißen: Annika Möller wirkt wie ein Energiebündel und weiß genau, was sie will.
Im Rahmen des Quartiersprojekts geht es vor allem um Partizipation und Hilfe zur Selbsthilfe. Die Quartiersbewohner sollen aktiv werden und ihre Ideen und Vorstellungen einbringen. Erste Anregungen für Verbesserungspotenzial im Quartier Schwerte-Holzen hat die im Vorfeld des Projekts sattgefundene Befragung und Quartiersbegehung der Quartiersbewohner und Akteure ergeben: Begegnungsorte, mehr öffentliche Toiletten, mehr Sitzbänke, wohnortnahe Informations- und Beratungsmöglichkeiten, eine verbesserte Infrastruktur, Haushaltsnahe Dienstleistungen und Kultur- sowie Freizeitangebote sind konkrete Bedarfe, die es umzusetzen gilt.
Bereits angeregt und in der Planungsphase sind folgende Projekte:
- Offenes Tanzcafé für ältere Menschen: Tanzen je nach Lust und Laune, dabei steht die Gemeinschaft im Vordergrund.
- Informationsveranstaltung zum Thema: „Von der Pflegestufe zum Pflegegrad – Was ändert sich in der Pflege 2017?“
- Repair-&-Erklär-Café: Wegwerfgesellschaft war gestern – Heute wird verwertet! Egal ob Schreibmaschine, Staubsauger, Fahrrad oder auch Textilien, gemeinsam wird repariert.
- Informationsveranstaltung zum Thema: „Sicher leben im Alltag“
Deutsche Fernsehlotterie fördert das Projekt
In Schwerte-Holzen wird das durch die AWO Westliches Westfalen e.V. initiierte maßgeblich durch die Deutsche Fernsehlotterie getragen. 104000 Euro gibt die Lotterie, sie übernimmt damit durch die Förderung rund 80 Prozent der Kosten. 20 Prozent werden von der AWO übernommen, berichtete Verena Weber, die die Projektleitung im AWO-Bezirk Westliches Westfalen unter ihren Fittichen hat. Sie saß am Montag mit am Tisch, als Kirsten Hermann, Leiterin des Friedrich-Krahn-Seniorenzentrums am Westhellweg, und Vera Born vom Sozialen Dienst der Einrichtung, das Projekt und Annika Möller vorstellten.
Anfang April hat Annika Möller ihr Büro im Friedrich-Krahn-Zentrum bezogen. Das Quartiersbüro befindet sich im Verwaltungstrakt des AWO Friedrich-Krahn-Seniorenzentrums am Westhellweg 220. Annika Möller ist in ihrer Funktion dort Ansprechpartnerin sowohl für Quartiersbewohnerinnen und -bewohner als auch für die Akteure des Stadtteils. Sie übernimmt eine Vermittlerfunktion, sammelt Informationen zu allen Angeboten im Quartier und schafft somit Transparenz über die vielfältigen Möglichkeiten. In Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren aus dem Haupt- und Ehrenamt werden vorhandene Angebote und Dienstleistungen vernetzt, weiterentwickelt und leicht zugänglich gemacht.
Hand in Hand mit der IG Holzen
Wichtig dabei ist die enge Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Schwerte-Holzen und den dort vertretenen Akteuren. Darüber hinaus ist eine intensive Kommunikation und Kooperation mit der Stadt Schwerte und dem zurzeit in Schwerte-Westhofen aktiven Arbeitskreis Generationen-gerechte Sozialraumentwicklung angestrebt. Hervorgehoben werden soll allerdings die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern des Quartiers! Diese werden dazu aufgefordert, sich bei Fragen, Sorgen, Ideen, Anregungen und Wünschen rund um ihr Quartier Schwerte-Holzen jederzeit vertrauensvoll an die Quartiersmanagerin zu wenden.
Die Quartiersmanagerin wird zudem den Kontakt zu ortsansässigen Gruppen und Angeboten suchen und sich bei Gruppentreffen, Sommerfeiern oder Gemeindefesten persönlich vorstellen. Außerdem werden diese Veranstaltungen genutzt, um mit den Expertinnen und Experten des Sozialraums – den Bewohnerinnen und Bewohnern Schwerte-Holzens – ins Gespräch zu kommen, um weitere Bedarfe zu ermitteln sowie Meinungen zu bestimmten Themen einzufangen.