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Interreligiöses Friedensgebet: Impulse setzten – Begegnungen schaffen

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Vertreter verschiedener Gemeinden trafen sich, um über das interkulturelle Beten zu reden.

Schwerte. Krieg und Zerstörung, Leid und Vertreibung bestimmen die Nachrichten auch im April 2016. Terrororganisationen schreiben sich eine religiöse Botschaft auf die Fahnen und ziehen damit Kreise. „Ich werde nicht vergessen, wie mir ein Berufsschüler einmal sagte: Wenn wir keine Religionen hätten, dann gäbe es auch weniger Kriege. Religionen bringen viel Schlechtes.“ Sigrid Reihs von der evangelischen Kirche Schwerte will solche Statements nicht einfach so stehen lassen und setzt nun mit dem Interreligiösen Friedensgebet zum Gegenimpuls. Frieden soll der kleinste gemeinsame Nenner sein, Frieden das Thema der Zusammenkünfte, die auf einmal im Monat gesetzt sind.

Religion heißt Frieden

Das gemeinsame Beten als verbindender, religiöser Akt soll dann gemeinsam zelebriert werden.  Eine schlicht-schöne Idee, die für die Teilnehmer zur Wurzel des Glaubens zurückführt.  „Wir hoffen immer auf das Gute,“  beschreibt Reihs die Haltung. Start ist am 14. April 2016 ab 18 Uhr in der St. Viktor Kirche. Dort kommen dann bereits Vertreter der Aleviten, der evangelischen und katholischen Kirche zusammen. Mitglieder aus der DITIB-Gemeinde sind ebenso engagiert wie der Kulturverein Arte Severina. Der jetzige Trägerkreis ist dabei nicht geschlossen, sondern offen für alle Gruppen und Verbände und auch religiöse Vertreter sind eingeladen, sich zu beteiligen. Treffpunkt soll jeweils ein religiöser Ort in Schwerte sein. Mit dem Engel der Kulturen, mit dem Segensweg oder dem interreligiösen Spaziergang durch die Stadt gibt es bereits Aktionen in diese Richtung und jetzt die Erweiterung des Themas mit Gebeten. Mit dem Start eines etwa halbstündigen Gebetsteils und einem anschließenden informellen Zusammentreffen ist nur eine kleine Struktur vorgegeben, die sich ausbauen lässt.

Trennendes überwinden im Gebet

„Wir werden in Deutsch und Arabisch beten, das muss aber nicht der letzte Stand sein, wir sind offen,“  erklärt Sigrid Reihs. Melek Sahin von der Alevitischen Gemeinde Schwerte und engagiert im bundesweiten Verband der Gemeinden macht ihre Vorstellungen klar: „ Wir werden auf Deutsch beten und Friede, Nächstenliebe, Toleranz und Gleichberechtigung sind für uns ganz wichtige Bausteine. Es ist uns eine Selbstverständlichkeit und ein Herzensanliegen teilzunehmen.“ Telein Kalayci, Vorsitzender der DITIB-Gemeinde in Schwerte findet auch die Möglichkeit, in der JVA zu beten, interessant. „Gerade durch das Thema der Flüchtlinge aktuell ist es wichtig teilzunehmen. Wir sind alle Menschen.“

Gebetsräume aufsuchen

Dirk Harms, Seelsorger in der Ergster JVA und mit engagierten Theaterprojekten und Aktionen ein Türöffner, macht Mut: „Halten wir uns nicht mit negativen Vermutungen oder Annahmen auf. Wir kommen zusammen und sehen was passiert. Friedensgebete sind ein guter Anlass, auch die JVA an das Leben in der Stadt zu binden, auch wenn es eine organisatorische Herausforderung bedeutet.“  Nicht nur für den Schwerter Dirk Harms ist der Start ein aktiver Akt und starke Inhaltsbekundung. Zum Start in der St. Viktor Kirche sind alle Menschen guten Willens geladen. Später wartet eine Tasse Tee zum kleinen Ausklang.  „Es soll unkompliziert und einfach sein, wir möchten uns auf das Wesentliche konzentrieren und ein gemeinsames Zusammenkommen haben,“  animiert Sigrid Reihs und hofft auf guten Anklang. Erfolgreich ist das Projekt dann, wenn es zu einer Mischung kommt und keine Gruppe unter sich bleibt. Kleinster gemeinsamer Nenner: Frieden für die Welt.

 


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