
Schwerte. Um Punkt 11 Uhr begrüßte die Big Band des FBG unter der Leitung von Andreas Wethkamp die zahlreich erschienen Gäste in der unteren Pausenhalle und stimmte sie mit dem Titel „Route 66“ von The Pied Pipers auf die Ausstellung ein.
Während des Rundgangs präsentierten die Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedliche Arbeiten. Neben Zeichnungen, Malereien, Pop-Ups und Fotografien konnte man auch Assemblagen und Plastiken bewundern. So haben Oberstufenschüler Persönlichkeiten, die an der Route 66 geboren oder verstorben sind sowie gewirkt haben, porträtiert. Selbst gestaltete Plattencover, und modellierte Wappentiere der einzelnen Bundesstaaten vermittelten einen Hauch von Nostalgie und Sehnsucht. Auch eine kritische Betrachtung des American Lifestyle wurde malerisch umgesetzt. Die Jüngsten stellten ihre Drucke zu Kontrasten vor und beschrieben genau, welche Arbeitsschritte dabei einzuhalten waren. Auch über die Schwierigkeiten beim Modellbau der Bundesstaaten entlang der Route 66 wurden die zahlreich erschienen Gäste informiert, so dass jeder einen Eindruck in künstlerische Werkprozesse mit nach Hause nehmen konnte.
Biker Against Child Abuse
Neben dem Rundgang und den Erläuterungen zu den zahlreichen Exponaten gab es ein Rahmenprogramm, das den einen oder anderen Besucher sicher stutzig gemacht hat. Um ein Gefühl von Freiheit und Wildwest-Romantik aufkommen zu lassen, wurde zu den Klängen von Hank Williams „Lost Highway“ ein Film mit galoppierenden Wildpferden gezeigt, vor dem sich vier Cowgirls und ein Cowboy in der mit Strohballen, einem Lagerfeuer und Westernsattel dekorierten Pausenhalle eingefunden hatten. Ebenso eindrucksvoll waren die Zeitrafferaufnahmen einer Fahrt entlang der Route 66, die es als Film in der Aula zu sehen gab. Höhepunkt der Veranstaltung war jedoch eine Formation von Bikern, die den Zuschauern schließlich doch noch das Gefühl gaben, tatsächlich über den Highway zu fahren. Bei den Motorradfahrern handelte es sich um Mitglieder der Organisation „Bikers Against Child Abuse“, die extra aus Bielefeld angereist waren. Passend zum Thema ließ es sich der Vorsitzende der Organisation nicht nehmen, mit seiner Harley Davidson in die Aula des FBG, in der die zahlreichen Besucher inzwischen Platz genommen hatte, bis zur Bühne vorzufahren.
Das eigentliche Aufgabenfeld von B.A.C.A. besteht darin, in Deutschland, der Schweiz und Österreich Kindern und Jugendlichen, die körperlich, sexuell oder emotional missbraucht worden sind, beizustehen. „Das FBG sieht im Auftritt der Gruppe in gewisser Weise den Mythos der Route 66 verkörpert. Jeder von uns kann sich an das Road-Movie „Easy Rider“ erinnern, in dem Peter Fonda und Dennis Hopper zu der Musik von „Steppenwolf“ auf ihren Harleys den Highway entlangfahren und den Hass jener zu spüren bekommen, die zwar ständig von Freiheit reden, aber aggressiv auf alle reagieren, die sie sich nehmen“, sagte Sandra Obenhaus, Kuratorin der Ausstellung.
Den Abschluss der Führung bildete die Rock Band unter der Leitung von Daniel Neustadt mit dem Song „I´m bad, I´m nationwide“ von ZZ Top.
Anderthalb Stunden dauerte die eindrucksvolle Reise auf der Route 66 durch das FBG, bis die Gäste in der als Café vorbereiteten Mensa eintrafen und den Vormittag ausklingen ließen.